Birte Hinz: Forscherin und Detektivin in Sachen Chinesischer Medizin

Kurz vor dem Physikum, schon in der Lernphase für die Prüfung, schmiss ich mein Medizinstudium. Plötzlich stand ich vor dem Nichts: Seit meiner Kindheit wollte ich Ärztin werden! Und nun waren meine beruflichen Zukunftspläne plötzlich hinfällig. Denn der Beruf der Heilpraktikerin war damals keine echte Alternative für mich – ich hatte wie viele andere eine äußerst ungenaue, aber klar abwertende Vorstellung im Kopf.

Dank meiner Großmutter

Zu dieser Zeit wohnte ich in einer großen Wohngemeinschaft. Irgendwann hatte meine Freundin Kopfweh, und ich besann mich auf zwei alte Pflanzenheilkunde-Bücher meiner Oma, die sie ordentlich mit Kommentaren versehen hatte. Ich weiß nicht mehr, welche Kräuter ich damals verordnet habe, aber die Kopfschmerzen meiner Freundin verschwanden. Dann kamen andere Leute mit anderen Beschwerden zu mir. Dank Omas Büchern konnte ich auch hier helfen, auch diese Beschwerden verschwanden. Echtes Anfängerinnenglück.

Danach kam in meiner WG das Thema auf, ob ich nicht doch Heilpflanzenkunde lernen und Heilpraktikerin werden wollte. Es gab eine Schule für Naturheilkunde (Selbstverwaltete Heilpraktikschule Hasenheide e. V.), die mich mit ihrem ganztägigen Konzept über drei Jahre inklusive Laborunterricht und Arbeiten in der schuleigenen Praxis überzeugte. Kurzum, ich bekam einen Platz und war fortan wie elektrisiert von all dem Wissen, das ich lernen durfte. Ich war in meiner Berufung angekommen. 1995 machte ich meine staatliche Prüfung und habe meine Praxis eröffnet. Seitdem arbeite ich selbstständig als Heilpraktikerin.

Birte Hinz | Heilpraktikerin

nach 2 Wochen Retreat im Jiashan Kloster in der Provinz Hunan, China.

Prioritäten verändern sich

Während meiner Schulzeit verrutschte die Priorität der Fächer: Ich interessierte mich mehr und mehr für die Chinesische Medizin – sie wurde zu meinem ersten Schwerpunkt. 

2010 reiste ich das erste Mal mit meinem Lehrer Heiner Frühauf nach China, um an einem Schweigeseminar in der Nähe von Changcha teilzunehmen: Der Gelehrte Wang Fenyi hat Ende des neunzehnten Jahrhunderts ein Heilungssystem entwickelt, welches auf daoistischen und konfuzianischen Lehren basiert. Grundlage ist die Erkenntnis, dass negative Emotionen unser Herz und darüber die Gesundheit beeinflussen. In dem VERTRAUEN, dass alles, was kommt, auch gehen kann, bin ich sehr erfüllt nach Deutschland zurückgekommen.

Ewiges Lernen

Mir macht das Lernen viel Spaß. Das passt sehr gut zu meinem Beruf: Denn sowohl die Chinesische Medizin als auch die Pflanzenheilkunde sind ein ständiger Quell neuer Erkenntnisse und Möglichkeiten. Zurzeit vertiefe ich etwa mein Wissen in Bazi, der chinesischen Schicksalsdiagnostik. Seit 2023 lerne ich darüber hinaus noch die Traumasensible Paartherapie

Den Menschen, den Körper und die seelisch-psychischen Zusammenhänge finde ich immer wieder sehr spannend: Die Chinesische Medizin erlaubt durch ihre Theorie, alles miteinander zu verbinden, Rückschlüsse zu ziehen und Ursachen zu ergründen. Mal bin ich Forscherin, mal Detektivin, mal sind die Ursachen einfach zu erkennen. Die Menschen sind unterschiedlich, und das macht die Arbeit befriedigend – für mich UND für meine Patienten und Patientinnen.

Ich habe zwei Praxen – eine in Frankfurt und eine in Rodgau/Jügesheim.

Meine Frankfurter Praxis teile ich mit zwei erfahrenen Kolleginnen, die schon lange zusammen arbeiten:

  • Aikija Stapel habe ich vor über 20 Jahren kennengelernt. Sie war damals lange im Vorstand von meinem Berufsverband Lachesis e. V. tätig. Sie ist mit Leib und Seele klassische Homöopathin.
  • Simone Schelly ist seit 1993 Physiotherapeutin und seit 2010 ausgebildete Osteopathin. Sie arbeitet souverän und einfühlsam am und mit dem Körper, je nach Beschwerdebild.

Die Praxis in Rodgau/Jügesheim teile ich mit Petra Wörenkämper, Heil- und Therapiezentrum Rodgau.

Ausbildungen & Fortbildungen – eine Auswahl:

  • Traumasensible Paartherapie, seit 2023, Ellerstadt, bei PD Dr. Katharina Klees
  • Bazi, chinesische Schicksalsdiagnostik, seit 2020, Berlin, bei Dr. Manfred Kubny
  • Himmelsstämme und Erdenzweige, 2016, Offenbach, bei Frank Westenburger
  • Der Weg des Guten Menschen (Shan Ren Dao), 2010, China, mit Heiner Frühauf, PhD, LAc, Prof. Liu Lihong und Master Liu
  • Westliche Kräuter in der Chinesischen Medizin, 2002-2004, Hamburg, bei Dr. rer. nat. Eva Mosheim-Heinrich
  • Tuina-Massage, 2000-2002, Hamburg, bei Annette Jonas
  • Kinder-Tuina, 2000, Hamburg, bei Annette Jonas
  • Naturheilkunde mit den Schwerpunkten TCM, Phytotherapie und Körperarbeit 1992-1995, Berlin u.a., bei Ruthild Schulze, Stefan Raatz und Ulrike Struck
  • Studien der Chemie, Philosophie und Humanmedizin 1987 – 1991, Bochum, Oldenburg, Berlin

 

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